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Die Eta-Aquariiden |
Einführung
Zweimal im Jahr, Anfang Mai und Ende Oktober, nähert sich die Erde der Bahn des bekanntesten aller Kometen, 1P/Halley. Die Entfernung beträgt 0.07 bzw. 0.15 AE, war aber in der Vergangenheit (frühes Mittelalter) geringer. Es ist vor allem Staub, den der Komet damals bei seinen Perihelpassagen hinterlassen hat, welcher heute die Meteorschauer der Orioniden (Oktober) und der Eta-Aquariiden (Mai) hervorbringt. Der Radiant des letztgenannten Meteorstroms liegt nahe des unscheinbaren Sterns Eta Aquarii im Sternbild Wassermann (lat. Aquarius), von dem sich seine Bezeichnung ableitet. Die oft verwendete Form "Aquariden" ist grammatikalisch also nicht korrekt, eigentlich muss es "Aquariiden" heißen. ![]() Lage des Eta-Aquariiden-Radianten. Quelle: NASA
Ältere Auswertungen deuten darauf hin, dass der Planet Jupiter die Bahnen der Eta-Aquariiden-Meteore beeinflusst, sodass deren Raten in einem 12jährigen Rythmus zwischen etwa 40 und etwa 65 fluktuieren. Während 2014 bis 2016 niedrige Raten brachten, waren 2020 und 2021 wieder die höheren Zahlen zu erwarten. Gemäß eines neueren Beitrags ist diese Periodizität jedoch zumindest als fraglich zu betrachten. |
Geschichte der Eta-AquariidenChinesische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass die Eta-Aquariiden bereits im frühen Mittelalter beobachtet worden sind, wobei möglicherweise deutlich höhere Fallraten als heute üblich erreicht wurden. Als jährlich auftretender Meteorstrom erkannt wurden sie aber erst durch George L. Tupman an Hand eigener Beobachtungen in den Jahren 1870 und 1871. Mit deren Hilfe entdeckte Alexander Stewart Herschel 1876 auf mathematischem Weg den Zusammenhang mit Komet 1P/Halley. Interessanterweise war bereits 1868 Rudolf Falb zur gleichen Schlussfolgerung gelangt. In der Folge wurden die Eta-Aquariiden zunächst wenig beachtet, denn erst ab den 1920er-Jahren gab es auf der Südhalbkugel genügend ambitionierte Meteorbeobachter. Seit den 1980er-Jahren haben vor allem Amateur-Astronomen wesentliche Beiträge zu diesem Meteorschauer geliefert. Eine intensive Campagne wurde 1986 anlässlich der Perihel-Passage des Kometen Halley gestartet. Sie zeigte, dass anders als bei 109/Swift-Tuttle (Perseiden) und 55P/Tempel-Tuttle (Leoniden) mit der Erdnähe des Kometen keine erhöhten Meteorraten einhergingen. Dank eines dichten Beobachternetzes konnte der überraschende Ausbruch am 06.05.2013 weltweit dokumentiert werden. ![]() Die Szenen 32 und 33 des Teppichs von Bayeux zeigen den Halleyschen Kometen über dem Thron von König Harald, der auf seinem Sitz
bereits wankt. Der Teppich, eigentlich eine Tuch-Stickerei, wurde vermutlich zwischen 1066 und 1082 in Südengland angefertigt.
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Die Eta-Aquariiden 20242024 ist im Rahmen des 12jährigen Aktivitätszyklus der Eta-Aquariiden - sofern dieser überhaupt existiert - eher eine niedrige ZHR um 40 zu erwarten; allerdings wird ein Ausbruch wie im Jahr 2013 für möglich gehalten. Das breite Maximum tritt in der Nacht vom 05. zum 06.05.2024 ein. Da der Neumond auf den 08.05.2024 fällt, herrschen in der einzig halbwegs brauchbare Stunde (gegen 3 Uhr MESZ) vor Dämmerungsbeginn gute Bedingungen. |
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